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Donnerstag, 28. März 2024

Die Todesstrafe im Iran nach Zahlen

Die Inhalte dieser Seite sind eine Übersetzung der Recherchen der Organisation UANI - United Against a Nuclear Iran.

Irans Justizsystem ist eines der brutalsten der Welt. Die Islamische Republik Iran exekutiert mehr Menschen pro Kopf als irgendein anderes Land und führt mehr Hinrichtungen durch als irgendein anderes Land mit Ausnahme Chinas (das allerdings die 17fache Bevölkerungsgröße hat.) Teheran vollzieht Hinrichtungen an politischen Dissidenten, ethnischen, religiösen und sexuellen Minderheiten. Die Todesstrafe wird auch für Verbrechen verhängt, bei denen niemand zu Schaden kam und häufig sind Minderjährige die Opfer. Die Brutalität und Inhumanität des iranischen Strafsystems geht aber weit über die Todesstrafe hinaus. Menschen werden eingesperrt und festgehalten ohne eine Anklage zu bekommen oder Anklageschriften werden beeinflusst, sie werden erniedrigender Behandlung bis hin zur Folter ausgesetzt um Geständnisse zu erpressen und ihnen werden grundlegende Rechte wie ein schnelles Verfahren oder rechtliche Beratung verweigert. Schließlich werden sie in überfüllten Gefängnissen festgehalten, wo sie gefoltert, vergewaltigt und anderen Grausamkeiten ausgesetzt werden.

 

Hinrichtungsmethoden

Die Mehrzahl der Hinrichtungen im Iran erfolgt durch Erhängen in Gefängnissen. Es werden allerdings auch öffentliche Hinrichtungen durchgeführt, laut Amnesty International alleine 33 im Jahr 2016. In vielen dieser Fälle wird das Opfer von einem Baukran gehängt, was eine besonders langsame und schmerzhafte Hinrichtungsmethode darstellt.

Das iranische Un-Rechtssystem

Politische Gefangene


Im Iran sind derzeit geschätzte hunderte Menschenaus politischen Gründen inhaftiert. Die derzeit geschätzten politischen Häftlinge setzen sich zusammen aus:

  • Menschenrechtsaktivisten
  • Frauenrechtsaktivisten
  • Zivilgesellschaftlichen Akteuren
  • Journalisten
  • Bloggern
  • Anwälten
  • Gewerkschaftlern
  • Autoren
  • Künstlern
  • Social media Aktivisten
  • Dissidenten

Häufig werden politische Gefangene für überhöhte und häufig erfundene unpolitische Anklagen verurteilt, wie zum Beispiel Drogenschmuggel. Daher bleibt die tatsächliche Anzahl der politischen Gefangenen im Iran unklar.

 

 

Rechtlosigkeit der Angeklagten

Diese Rechte fehlen den Angeklagten:

  • Schnelle Aufklärung über die Anklage gegen sie
  • Zugang zu einem Anwalt oder die Möglichkeit selbst einen Anwalt zu wählen
  • Gerechte, schnelle, unabhängige Verfahren vor einem Gericht, zu dem die Öffentlichkeit Zugang hat.
  • Auskunft an die Familie über die vorgebrachten Anklagepunkte und ihr Befinden

Folter und Misshandlung

Angeklagte im Iran werden häufig misshandelt. Zu den gebrauchten Methoden rechnet unter anderem:

  • Folter
  • Vorgetäuschte Hinrichtungen
  • Schläge
  • Verlängerte Einzelhaft
  • Schlafentzug
  • Verweigerung medizinischer Behandlung
  • Verhöre mit Augenbinden
  • Festnahmen, Verhaftungen und Folter von Angehörigen (häufig in Hörweite von anderen Gefangenen)

Formen der Bestrafung

Im Iran wird unter anderem durch folgende Methoden bestraft

  • Erhängen
  • Erschiessung
  • Köpfung
  • Hinrichtung durchs Werfen aus großer Höhe
  • Amputationen
  • Blendungen
  • Pfählen

Was sind im Iran Verbrechen?

Iran verstößt gegen die Menschenrechte seiner Einwohner, indem es sie dafür inhaftiert, dass sie ihre fundamentalen Freiheiten wahrnehmen. Viele der Verbrechen sind vage definiert und können daher für beliebige Verhaftungen und Bestrafungen in Anspruch genommen werden. Die Liste der Verbrechen im Iran beinhaltet (die Verbrechen, die durch Hinrichtung bestraft werden, sind mit einem Sternchen markiert):

  • Moharebeh (“Krieg gegen Gott”)*
  • Versammlung und Verschwörung gegen die nationale Sicherheit”*
  • “Handlungen gegen die nationale Sicherheit”
  • “Korruption verbreiten”*
  • “Propaganda gegen den Staat”*
  • “Verbreitung von Propaganda gegen das System”
  • Beleidigung von Ayatollah Khomeini*
  • Beleidigung von Regierungsbeamten
  • Verbreitung falscher Nachrichten
  • Apostasie, Ketzerei oder Hexerei*
  • Beleidigung des Propheten oder seiner Familie *
  • Beleidigung „islamischer Heiligtümer”*
  • Ungenügende Verschleierung als Frau
  • „Ehebruch“*
  • Gleichgeschlechtliche Beziehungen *Unzucht*
  • Konsum von Alkohol*
  • Mitgliedschaft in verbotenen Organisationen
  • Betrieb pornographischer Webseiten*
  • Besitz einer Satellitenschüssel

 

Barbarische Bedindungen in den Gefängnissen

Die Gefangenen im Iran werden häufig völlig entrechtet und zum Objekt barbarischer Praktiken wie:

  • Vergewaltigungen
  • Prügel
  • Verlängerte Einzelhaft
  • Unterbringung in überfüllten Anstalten
  • Ungenügender Zugang zu Nahrung und Wasser